"Unsere Werte" Serie: One safe Team

Kultur

Rahel Schaad

15. Dezember 2023

"Unsere Werte" Serie: One safe Team

In der schnelllebigen Welt der IT-Projekte ist Agilität nicht mehr nur ein nettes Extra, sondern ein entscheidendes Muss für Spitzenleistungen. Agile Methoden transformieren die Art, wie Teams zusammenarbeiten, Probleme lösen und innovative Lösungen liefern.

Was ist agiles Arbeiten?

Im Gegensatz zur traditionellen Hierarchie mit klaren Aufträgen vom Vorgesetzten basiert die agile Arbeitsweise auf einem Teamansatz. Das Team bildet das Fundament, die Basis. Am Ausgangspunkt eines erfolgreichen Projekts steht die Problemstellung eines Kunden und nicht die Ziele des eigenen Unternehmens. Um diesen Kunden Pain Point herum formiert sich ein agiles Team, das darauf ausgerichtet ist, dieses spezifische Kundenproblem zu lösen.

Das Team arbeitet auf Basis eines agilen Mindsets zusammen. Was heisst das? Wenn man von einem agilen Mindset spricht, meint man, dass innerhalb von einem Projekt alle gleichberechtigt sind. Egal, ob Senior Projektleiter oder Praktikant, die Meinungen und Inputs von allen sind gleich wichtig. Natürlich gibt es Unterschiede in Bezug auf die Expertise. Der Senior Projektleiter hat vielleicht mehr Input zu Themen wie Zeitplan oder Budget als ein Junior, doch seine Meinung ist dadurch nicht wichtiger. Und zur medialen Umsetzung eines Projektes hat der Mediamatiker Lehrling ebenfalls sehr wertvolle Ideen. Gemeinsam wird als Team entschieden, welcher der beste Ansatz ist, um das Problem des Kunden zu lösen.

Welche Vorteile hat agiles Arbeiten?

Agiles Arbeiten bedeutet per Definition, sich schnell an sich ändernde Umstände anpassen zu können. Diese Art zu arbeiten vereint proaktive und reaktive Aspekte mit dem Ziel, sich sowohl auf mögliche Zukunftsszenarien vorzubereiten als auch auf unvorhergesehene Ereignisse schnell reagieren zu können. Agiles Arbeiten bedeutet, von der klassisch hierarchischen Art wegzukommen und die Weise, wie man neue Projekte angeht und Entscheidungen trifft, neu definiert.

Ausserdem macht das agile Arbeiten sich die Schwarmintelligenz zu nutzen. Was bedeutet dies in der Praxis? In einem herkömmlichen Projektverlauf übernimmt ein Verkäufer:in die Projektinitialisierung und übergibt sie dann zusammen mit dem festgelegten Budget und der Idee dem Projektleitenden zur Ausführung. Der Projektleitende plant die nächsten Schritte und die Ressourcen der Developer ein. Schlussendlich geht das Projekt zurück zum Verkauf, der das Ergebnis den Kunden präsentiert. Wo liegt hier nun das Problem? Verkäufer sind wohl nicht genauso tief in der Materie drin wie die Entwickler:innen. Es kommt zu Unklarheiten, Falschinformationen und womöglich werden die Kund:innen nicht die ideale Lösung für ihr Problem erhalten. Das ist weder die Schuld der Entwicklung noch vom Verkauf - es liegt an der Herangehensweise. Ein Problem, das beim agilen Arbeiten nicht entsteht. Denn hier werden so früh wie möglich alle Projektbeteiligten an einen Tisch geholt. Es werden zu Beginn alle Anforderungen und Probleme besprochen. Gemeinsam. Sodass die Ideen und Inputs von allen Beteiligten genutzt werden. Jeder kann und soll sich einbringen in dieser Konstellation, sodass von allen ihre Gedanken aufgenommen werden. Nur so entstehen innovative Lösungsansätze.

So viel zum Funktionieren des agilen Zusammenarbeitens in einer idealen Welt. Doch in der Praxis ist es oft gar nicht so einfach, in der grossen Runde seine Fragen zu stellen oder kreative Ideen zu präsentieren. Das liegt in der Natur des Menschen. Hier kommt einer unserer Leitsätze bei Comvation ins Spiel: one safe team.

One Safe Team

Um in einem agilen Setting als one safe team auftreten zu können, müssen verschiedene Prinzipien beachtet werden:

Psychological Safety

Psychological Safety ist das Gefühl der Sicherheit innerhalb eines Teams, Risiken einzugehen und offen Meinungen zu äussern. Es ist kein Schalter, den man einfach umlegen kann. Es beruht auf Vertrauen, Respekt und Akzeptanz von Verletzlichkeit. Wenn wir uns sicher in einem Team fühlen, sind wir bereit, Risiken einzugehen und zu sagen, was wir denken. Zum Beispiel, dass man mit dem Status quo oder dem Besprochenen nicht einverstanden ist. Auch das Fehlermachen ist erlaubt. Durch das aktive Vorbringen im Team können schliesslich alle daraus lernen.

Walk the Talk und Offenheit

Damit man sich in einem Team sicher fühlt, ist viel Vorarbeit nötig. Die Offenheit und das Vorleben müssen von jedem einzelnen kommen. Jeder im Team kann mal in eine unschöne Situation geraten. Wichtig ist, dass es niemals ausgenutzt werden darf.

Feedback-Kultur

Um diese Offenheit zu erreichen, braucht es auch eine offene Feedback-Kultur. Auch diese muss aktiv vorgelebt werden. Das Ganze erinnert ein wenig an eine Beziehung. Man lernt nicht einfach jemandem von heute auf morgen voll und ganz zu vertrauen. Dies muss zuerst erarbeitet werden. Wenn jedoch dieses Vertrauen mal missbraucht wird, ist es sehr schwierig, wieder da zurückzukommen.

Das richtige Mindset

Neben Vertrauen, Offenheit und einer gesunden Feedback-Kultur braucht es auch das richtige Mindset. Dies bedeutet, dass man den Kunden und die Zusammenarbeit mit ihm über Vertragsverhandlungen setzt. Individuen sind immer wichtiger als Prozesse oder wie man an ein Ziel kommt.

Agiles Arbeiten ist eine Kultur, die auf Teamarbeit, Vertrauen und Offenheit basiert. Es ermöglicht Unternehmen, flexibel auf Veränderungen zu reagieren und als one safe Team innovative Lösungen für Kundinnen und Kunden zu entwickeln.

Pic Credit: Luong Doo

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