Ursprünglich sollte WordPress 5.9 (Josephine) bereits am 14. Dezember 2021 veröffentlicht werden, wurde jedoch wegen offenen Problemen nach mehrfachen Verschieben nun am 25. Januar 2022 freigegeben.
Die grössten Neuerungen, welche Du sicher wahrnehmen wirst, sind die Verbesserung des Full Site Editing (FSE), welche im Zusammenhang mit dem Gutenberg Editor stehen, das neue Standard-Theme Twenty Twenty-Two und einiges Verbesserungen bei der Performance und Lazy Loading.
Wir haben für Dich alle Neuerungen, die WordPress 5.9 mit sich bringt zusammengefasst.
WordPress hat sich für die Zukunft das relativ grosse Ziel gesetzt, es für Menschen so einfach wie möglich zu machen, eine WordPress Webseite zu erstellen, ohne grosse Kenntnisse zu besitzen. In den letzten Jahren wurden sogenannte “WordPress Page Builder Plugins” wie der Divi Builder oder Elementor recht beliebt, da man eine WordPress Seite gestalten konnte, ohne Entwickler zu sein. Hier hatte WordPress den Zug verpasst, im Vergleich zu Wix oder Squarspace.
Mit dem Gutenberg Editor soll nun alles besser werden, was Phase 2 mit WordPress 5.9 auch zeigt.
Der Navigationsblock ist schon eine lange Zeit in der Entwicklung und sollte mit WordPress 5.6 im Jahr 2020 eigentlich erscheinen. Jedoch stellte man fest, dass dieser doch noch Probleme verursachte.
Mit WordPress 5.9 dürfen wir diesen leistungsstarken Block endlich nutzen.
Für alle, welche bisher noch nicht so viel Erfahrung mit dem Gestalten von Seiten durch Gutenberg Blöcke haben, wird der Navigationsblock eine kleine Herausforderung sein. Es empfiehlt sich, dies auf einer Entwurfsseite zuerst zu testen.
Erstellst Du zum ersten Mal eine Navigation mittels des Blocks, werden Dir drei Optionen vorgeschlagen. Entweder Du kannst ein Menü erstellen, welches alle Deine Seiten beinhaltet, ein komplett neues erstellen oder ein bereits blockbasiertes auswählen.
Hast Du bereits ein Menü auf die „gute alte Art“ erstellt, lässt sich dieses auch importieren.
Wie mit allen Blöcken, welche Optionen anbieten, lassen sich auch beim Navigationsblock verschiedene Dinge einstellen. So kann die horizontale und vertikale Ausrichtung der Navigation angepasst werden und natürlich die Farbe, Typografie und der Abstand zu anderen Menüpunkten und Blöcken.
Bisher wurde der Galerie-Block von der WordPress Community etwas stiefmütterlich behandelt. Man konnte zwar Bilder als Raster anzeigen lassen, jedoch fehlte es an Stil-Optionen, Filtern oder benutzerdefinierten Links, wie es die Nutzer bereits von den einzelnen Bildern kannten.
Bei den Beitragsbildern wurden verschiedene Optionen hinzugefügt, welche es dem Nutzer nun ermöglicht, die Anzeigegrösse eines Bildes nach dem Upload zu definieren. Dies mag vielleicht nicht für den einzelnen Blogbeitrag relevant sein, jedoch bei den Query Loop Blöcken, wodurch es seit WordPress 5.8 möglich ist, Blogbeiträge durch einen Gutenberg Block anzeigen zu können.
Neben den Bildgrössen wird es mit WordPress 5.9 auch möglich sein, Duotone-Filter für die Beitragsbilder zu aktivieren. So lassen sich alle Bilder relativ einfach einheitlich darstellen.
Mit WordPress 5.8 wurde 2021 eine Datei eingeführt, welche auf den Namen “theme.json” hört. Sie gilt als Steuerzentrale von Block-Themes und vereinfacht das Erstellen von Themes für Entwickler:innen zukünftig extrem.
Mit WordPress 5.9 kommen die globalen Stile dazu, wodurch es ohne Code möglich sein wird, Stile der ganze WordPress Webseite anzupassen.
Globale Stile bilden hierbei den Ersatz zum Customizer und Theme-Optionen, die Du vielleicht von früher noch kennst. Für Dich als Nutzer wird es somit einfacher und vor allem einheitlich, Anpassungen an der Gestaltung Deiner Seite vorzunehmen. Nicht nur für die ganze Webseite, sondern auch für einen einzelnen Blocktyp lassen sich so Einstellungen tätigen.
Alle Anpassungen, die Du machst, werden in der theme.json Datei gespeichert. Wie Du Dir vielleicht schon denken kannst, lassen sich so dann auch Theme Designs verkaufen. Das bedeutet, ein Designer baut anhand vom Twenty-Twenty Two Theme ein Design auf, exportiert die theme.json Datei und Du importierst diese – fertig ist die Gestaltung Deiner Seite.
Ein eher kleineres Update, dennoch sehr hilfreich, ist die Anzeige des Ankertextes im Editor.
Erstellst Du etwa manuell ein Inhaltsverzeichnis, hast Du schneller einen Überblick, wie Du den Ankertext benannt hast.
Verlinkungen sind wichtig für gutes SEO. Noch wichtiger ist aber zu wissen, ob der Link, der im Artikel gesetzt wurde korrekt ist. Mit WordPress 5.9 bietet der Editor eine URL-Vorschau mit Titel, Titelbild und Einleitung zur verlinkten URL.
Noch arbeitet die neue Performance Arbeitsgruppe eher auf Sparflamme, jedoch kommen mit WordPress 5.9 bereits einige Verbesserungen in den Core, der Deine Seite und auch das Arbeiten an neuen Beiträgen schneller macht.
Im Editor werden zum Beispiel Blöcke, die Du öfters benötigst, schneller geladen als andere Blöcke, welche durch “Lazy Loading” erst laden, wenn sie in Sichtweite sind.
Beim Thema Lazy Loading hat das Entwickler-Team zudem auch Verbesserungen gemacht. Die Funktion, welche mit WordPress 5.7 eingeführt wurde, brachte zwar für viele Seiten einen Performance Boost, jedoch auch bei vielen Seiten ein Problem mit dem Largest Contentful Paint (LCP). Mit WordPress 5.9 wurde nun eine Funktion eingebaut, welche das erste Bild oder iFrame nicht “lazy” ladet, wodurch bei 50 der beliebtesten Themes eine Verbesserung von 30 % der Ladegeschwindigkeit gemessen wurde.
Wie immer bringt eine neue WordPress Version einige Neuerungen mit sich, die das Arbeiten am beliebtesten CMS der Welt (65 % Marktanteil Stand Januar 2022) erleichtert.
Innerhalb WordPress 5.9 wurde ein weiterer Meilenstein zum Full Site Editing (FSE) gelegt und auch das Performance-Team hat seine Arbeit langsam aufgenommen.
Wie immer birgt aber auch jede neue WordPress Version seine Gefahren. Teste vor dem Update Deine Seite auf einer sicheren Umgebung und erstelle eine Sicherungskopie Deiner Daten.
Gerne können wir von cubetech Dir dabei helfen und das Update für Dich durchführen, Du kannst hierfür gerne mit uns Kontakt aufnehmen.
Pic Credit: Jong-Beom Park